Zusatzbezeichnung Tierärztliche Bestandsbetreuung und Qualitätssicherung im Erzeugerbetrieb-Rind

Anlage 6 (zu § 2 Abs. 4 Nr. 6)

Zusatzbezeichnung Tierärztliche Bestandsbetreuung und Qualitätssicherung im Erzeugerbetrieb-Rind

I. Aufgabenbereich:
Tierärztliche Bestandsbetreuung und Qualitätssicherung im Erzeugerbetrieb-Rind befasst sich mit der integrierten tierärztlichen Betreuung von lebensmittelproduzierenden, tierhaltenden Betrieben. Diese dient vor allem der Sicherung von Prozeß- und Produktqualität auf Erzeugerbetriebsebene. Die Prozeßqualität beinhaltet Aspekte der Ökonomie, der Tiergesundheit und des Tierschutzes wie auch des Verbraucherschutzes und der Umweltverträglichkeit der Produktion. Im wesentlichen kommen die fachlichen Inhalte der Integrierten Tierärztlichen Bestandsbetreuung (ITB) ergänzt durch Aspekte des Umweltmanagements zur Anwendung.

II. Weiterbildungszeit: 2 Jahre

III. Weiterbildungsgang:

  1. Nachweis der integrierten Betreuung von mindestens einem Rinderbestand (Milch/ Fleisch) für einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren durch Vorlage einer geeigneten Dokumentation.
  2. Nachweis der Teilnahme an mindestens 50 von der Tierärztekammer anerkannten Fortbildungsstunden. Fortbildungsveranstaltungen, die für die Erlangung der Zusatzbezeichnung anerkannt werden sollen, müssen den Inhalten nach auf ITB und/ oder Qualitätssicherung und/ oder Qualitätsmanagement und/ oder Umweltmanagement ausgerichtet sein. Sie müssen dementsprechend, soweit sie die angewandte Qualitätssicherung und/ oder ITB und/ oder angewandtes Umweltmanagement betreffen, Kontrollpunkte und Indikatoren in den jeweiligen Bereichen, deren Anwendung sowie Maßnahmen und verwendete Hilfsmittel berücksichtigen.

IV. Wissensstoff:
1. Grundlegende Kenntnisse der Integrierten Tierärztlichen Bestandsbetreuung
2. Grundlegende Kenntnisse in folgenden Wissensbereichen:

  • Milchqualität, Melktechnik und -hygiene
  • Mastitis-Bestandssanierungsverfahren, Eutergesundheitsüberwachung
  • Herdenfruchtbarkeit, Reproduktion
  • Jungviehaufzucht
  • Laboruntersuchungen
  • Pathologisch-anatomische Untersuchungen
  • Epidemiologie
  • Ethologie, Tierschutz
  • Tierhaltung (Tierkomfort, Stallhygiene, Stalluft, Technopathien)
  • Fütterung, Leistung
  • Tierseuchen, Infektions- und Invasionsprophylaxe, Sanierungsverfahren
  • EDV für Tierärzte
  • Tierärztliches Controlling (Prozeß- und Produktqualität)
  • Landwirtschaftliche Betriebswirtschaft
  • Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Eigenkontrollsysteme
  • Gefahren für den Menschen durch Lebensmittel tierischer Herkunft
  • Qualitätssicherung in der tierärztlichen Praxis
  • Klauengesundheit
  • Umweltmanagement

3. Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere Tierseuchen, Tierschutz, Arzneimittel und Futtermittel