Covid-19: Empfehlungen für den Umgang mit empfänglichen Haustieren

(E-Mail vom Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) vom 7. Mai 2020)

Auf Rückfrage teilte das ML in einer E-Mail mit, dass die Infektion von Tieren mit SARS-CoV-2 nach Auffassung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) die Kriterien einer neu auftretenden Krankheit erfüllt. Im Falle einer Erkrankung von oder einem Erregernachweis bei Tieren besteht in Deutschland zurzeit weder eine Melde- noch Anzeigepflicht. Zudem liegt keine Bekämpfungspflicht vor.

Der vorherrschende Übertragungsweg von COVID-19 ist nach derzeitigem Wissensstand die Infektion von Mensch zu Mensch. Gemäß OIE (Stand 27.04.2020) gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Krankheit spielen. Personen, bei denen der Verdacht einer Infektion besteht oder die Bestätigung einer Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt, sollten zur Sicherheit einen engen direkten Kontakt mit Haustieren, die sich als anfällig für eine Infektion mit SARS-CoV-2 erwiesen haben (s. Empfehlungen COVID-19/Haustiere des FLI), minimieren oder meiden. Die OIE weist in diesem Zusammenhang auf die notwendige Durchführung guter Hygienepraktiken hin, die den Maßnahmen im Humanbereich entsprechen.

Wie vom FLI dargelegt, ist eine Testung von Tieren nur sinnvoll, wenn ein direkter epidemiologischer Zusammenhang mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen besteht. Treten z. B. bei einer Katze Symptome wie Atemwegserkrankungen, Niesen und Augenausfluss auf und steht das Tier in enger Verbindung mit einer infizierten Person, wäre eine Untersuchung auf SARS-CoV-2 angemessen. Der Ausschluss anderer Erreger von Atemwegserkrankungen sollte zuvor erfolgen. Zwecks einer Untersuchung wird in diesen Fällen empfohlen, mit den FLI Kontakt aufzunehmen. Die Information soll als reaktives Mittel im Falle von Fragen zur Thematik aus Tierhalterkreisen dienen.